06.10.2024
Woche der seelischen GesundheitDieses Jahr feiern Drogenkonsumräume als zentrale Maßnahmen der sogenannten "Schadensminimierung" ihr 30-jähriges Jubiläum in Deutschland. Dabei stellt der Begriff die negativen Auswirkungen des Substanzgebrauchs in den Mittelpunkt, obwohl viele der als "Drogen" bezeichneten Substanzen lange als Medikamente genutzt wurden. Warum ist das so und welche Auswirkung hat diese Betrachtung? Gemeinsam mit der Historikerin Helena Barop, dem Journalisten Jörg Böckem und der Wissenschaftlerin Luise Klaus wollen wir uns dieser und weiteren Fragestellungen nähern. Helena Barop hat sich dem Thema "Drogen" als Historikerin ausführlich in ihrem 2023 erschienen Buch "Der große Rausch" gewidmet und die großen und kleinen Meilensteine der internationalen Drogenpolitik unter die Lupe genommen. In dem Werk wird eindrücklich gezeigt, wie "Drogen" und ihre gesellschaftliche Funktion, vor dem Hintergrund sozialer, wirtschaftlicher und rassistischer Motive, stetigem Wandel unterliegen. Als Journalist (u. a. SPIEGEL und ZEIT) und ehemaliger Heroinkonsument ist Jörg Böckem für das Thema Sprache sensibilisiert und engagiert sich um Prävention und Aufklärung. Seine eigenen Erfahrungen hat er in dem autobiographischen Roman "Lass mich die Nacht überleben" (erscheint dieses Jahr als erweiterte Neuausgabe) zu Papier gebracht. Das Portrait beschreibt den schmalen Grat zwischen Freiheit und Gefangenschaft, Lust und Funktion, Trauer und Euphorie. Luise Klaus promoviert an der Universität Frankfurt am Institut für Humangeographie. Ihre Forschungsthemen liegen im Bereich der Kritischen Kriminologie, Drogenforschung, feministischen Methodenansätzen und räumliche Perspektiven auf soziale Ungleichheiten. In ihrem Promotionsprojekt beschäftigt sie sich mit marginalisierten Personen und untersucht deren Perspektiven auf den städtischen Raum und Policing. Helena Barop und Jörg Böckem werden aus ihren genannten Werken im Rahmen der Veranstaltung einen Teil vorlesen, während Luise Klaus einen Einblick in ihre bisherigen Forschungsprojekte und Erkenntnisse vorstellt. Anschließend werden sie gemeinsam mit den Besucher:innen des Abends ins Gespräch kommen. Wir freuen uns auf Sie! Der Beginn der Veranstaltung ist um 16:30 Uhr und sie endet um 19:00 Uhr. Alle Besucher:innen sind bereits ab 15:30 Uhr herzlich eingeladen, das Drogenhilfezentrum und den Drogenkonsumraum zu besichtigen. Die Veranstaltung wird mit freundlicher Unterstützung von GILEAD Sciences gefördert. Der Eintritt ist frei. Bitte um Anmeldung bis 05.10.2024 an veranstaltung@drobs-bielefeld.de
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